Katastrophen – Be- Deutungen zwischen Natur und Kultur

von | Apr 17, 2013

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Hallo, liebe Uni-Mitstreiter,
kommen wir (mal wieder) zu meinem Wahlpflichtbereich… den „Katastrophen“. =)
Heute ging es im Wesentlichen um folgende Texte…:
1.) Schenk, Gerrit Jasper (2009): Katastrophen in Geschichte und Gegenwart. …
2.) Walter, Francois (2010): Katastrophen. Eine Kulturgeschichte vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. …

>Kommen wir zunächst zum ersten Punkt/ Text:
In diesem geht es darum, dass der Mensch sich seinen drohenden Katastrophen oft selbst aussetzt. So weiß zum Beispiel jeder, dass der Vesuv durchaus mal ausbrechen kann… trotzdem ist die Wohngegend um den Vulkan sehr beliebt. Und auch drohendes Hochwasser hält die Menschen nicht ab, sich nahe an Elbe und Co. nieder zu lassen. Die Risikobereitschaft der Menschen steht also in einem klaren Kontrast zur gesellschaftlichen Erschütterung nach einem Unglück. Der Mensch ist hier Opfer und Täter gleichermaßen. Besonders deutlich wird dies an dem Umstand, dass die Lawinengefahr durch den Tourismus in den Alpen bzw. den Ausbau der Skipisten deutlich erhöht wurde… und es nun irgendwo wieder „back to the roots“ geht, indem überlegt wird, neue Bepflanzungen vorzunehmen.
Der Text unterscheidet zudem in die sogenannten „Katastrophenkulturen“ (gemeint sind hier die „Entwicklungs-“ bzw. „Schwellenländer“, die auf eine Katatrophe erst dann reagieren, wenn sie passiert) und die „Risikogesellschaften“ (hiermit ist die westliche Welt gemeint, die in den meisten Fällen nicht erst auf eine Katastrophe reagieren muss, sondern sie oft schon kommen sieht (z. B. Erdbebenwarnungen usw.)). Die Kulturen/ Gesellschaften gehen also mit den bestehenden Risiken vollkommen anders um.

Das Ereignis „Katastrophe“ bietet jedoch auch, laut Text, neue Möglichkeiten für die Forschung, da irgendwo immer neues Wissen entsteht und erforscht werden kann. Ziel ist es, aus der Geschichte zu lernen. 

Der Text spricht weiterhin davon, dass Katastrophen in den Köpfen der Menschen unterschiedlich bewertet werden. Teilweise bleiben „kleinere Katastrophen“ eher im kulturellen Gedächnis haften, als solche mit einer weitaus höheren Opferzahl. Selbstverständlich ist dieser Faktor zu einem hohen Maße von der Präsenz in den Medien abhängig.

Damit sind wir auch schon bei Text Nr. 2:

Im Mittelalter/ der Renaissance wurden Katastrophen als eine Art göttliche Strafe angesehen. Im Laufe der Zeit trat jedoch die Eigenverantwortung der Menschen immer mehr neben den „strafenden Gott“. Aber auch in der heutigen Zeit, scheint sich der Mensch nicht komplett von der spirituellen Komponente lösen zu können. Oder anders: Wenn’s knapp wird, wird gebetet. Die Religion ist immernoch ein Bestandteil der Risikogesellschaft.

Der Autor des Textes unterstreicht auch die Lust der Menschen an Katastrophen. Sie rennen ins Kino, um sich zum x-ten mal einen Weltuntergang oder eine Zombieapokalypse anzusehen. Wichtig scheint (auch im HInblick auf den Erfolg eines Filmes) auch der Umstand zu sein, dass ein kleiner Rest der Menschheit gerettet wird und es irgendwo irgendwie weiter geht (s. a. Noah in der Arche).

Natürlich macht sich unsere Gesellschaft durch neue Errungenschaften auch immer mehr verletzlich für Katastrophen (s. Atomkraftwerke) usw.. In diesem Zusammenhang kommt der säkularisierten bzw. wissenschaftlichen Absicherung, beispielsweise den Versicherungen, eine immer größere Bedeutung zu.


Spannendes Thema… mal sehen, wie’s weiter geht!

Liebst,
Conny