PETA-Aktion am Dienstag vor der Messe „Jagd & Hund“: Kein Forum für Trophäenjäger

von | Jan 20, 2023

Hirsch Symbolbild

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Am kommenden Dienstag findet Europas größte Jagdmesse „Jagd & Hund“ auf dem Messegelände in Dortmund statt und PETA nutzt die Gelegenheit, um ein Zeichen gegen das tödliche Hobby zu setzen.

Zu diesem Zweck wird es am ersten Tag der Messe ab 9:15 Uhr vor dem Eingang Nord am Rheinlanddamm 200 eine blutige Aktion geben. Dort wird ein Aktivist im Trophäenjäger-Kostüm über einer Jagdstrecke „erschossener Wildtiere“ posieren. Elefanten, Füchse, Löwen und Hirsche werden von verkleideten Aktivisten dargestellt. Sie sollen, auf dem Boden liegend, das verursachte Leid symbolisieren.

Andere halten Schilder mit Sprüchen, wie „Ob Löwe oder Fuchs – Jagd ist Mord“ und „Tiere sind keine Trophäen“, hoch. Mit dieser eindrücklichen Szene möchte PETA die Stadt Dortmund auffordern, die Jagdmesse aus den städtischen Messehallen zu verbannen.

„Egal ob etwa in Afrika, oder im Inland – das Töten von Tieren als unterhaltsamen Freizeitsport anzupreisen, ist geschmacklos“, so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „Unsere Protestaktion soll die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik wachrütteln, damit im Zeitalter des weltweiten Artensterbens keine Messehalle mehr für die sogenannte legale Jagd vermietet wird.“

PETA fordert bundesweites Verbot der Fuchsjagd sowie Importverbot für Jagdtrophäen

Die Tierrechtsorganisation setzt sich vehement gegen Hobbyjagden ein und verlangt als Erstes ein landesweites Verbot des Fuchshunts und ein Ausschlussverbot für Jagdpräparate. Obwohl es kein Rechtfertigungsgrund für das Töten von Tieren wie Füchse, Vögeln und Mardern in deutschen Wäldern gibt, erschießen Jäger jährlich zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie eine große Anzahl an Katzen und Hunden – überwiegend als Hobby. Viele Jäger suchen zusätzlich ein zusätzliches Abenteuer im Ausland, von Bären in Osteuropa bis hin zu Elefanten in Afrika.

Es wird geschätzt, dass jährlich 50.000 Deutsche dafür ins Ausland reisen. Deutschland steht weltweit an dritter Stelle bei der Einfuhr von Jagdtrophäen von geschützten Arten: Allein im Jahr 2020 wurden Trophäen von 543 seltenen Tieren eingeführt, darunter Körpersegmente von Elefanten, Löwen, Nashörnern, Eisbären und Affen.

Jagd laut Experten nicht notwendig

Experten in Wildbiologie sind sich einig, dass es aus ökologischer Sicht nicht nötig ist, zu jagen. Prof. Dr. Josef Reichholf meint, dass es nicht notwendig ist, Wölfe durch den Eingriff des Menschen zu ersetzen, da die Anzahl der im Wald lebenden Tiere durch Naturkräfte, wie Wetterbedingungen, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten reguliert wird.

Auch Forschungen in England kamen zu dem Schluss, dass sich Fuchspopulationen durch den Zugang zu Nahrung und sozialen Faktoren selbst regulieren. Allerdings schädigt die Jagd die Alter- und Sozialstruktur der Tierpopulation und führt bei den Überlebenden zu einer erhöhten Fortpflanzung. Daraus folgt, dass die Jagd nicht nur überflüssig ist, sondern auch kontraproduktiv und grausam.

Details zur Aktion: Datum: Dienstag, 24. Januar 2023 Uhrzeit: 9:15 – 10:00 Uhr Ort: Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund (vor dem Eingang Nord zur „Jagd & Hund“) Ansprechpartner vor Ort: Jens Vogt