Mit Vogelspinnen gegen die Arachnophobie

von | Dez 19, 2016 | Kommentar | 0 Kommentare

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Hallo, ihr Lieben!

Falls die Sprüche „Spinnen sind soooo nützliche Tiere!“ bei euch und euerer Panik vor den Tieren nicht ziehen, solltet ihr euch vielleicht eine Vogelspinne zulegen. Weshalb? Weil es beruhigt. Vogelspinnen sind die einfachsten und unkompliziertesten Tiere überhaupt und bieten -besonders als Haustier- viele Vorteile.

Exoten kaufen? Aber richtig!

Eigentlich ist es erschreckend. Jeder (und wirklich JEDER) kann sich in einem Zoo- oder Terraristikladen eine Vogelspinne kaufen. Besonders schöne Exemplare kosten hier um die 90 EUR. Kleinere und schlichtere „Modelle“ gibt es schon ab circa 40 EUR.

Und hier kommen wir auch schon zum ersten Punkt. Vogelspinnenweibchen werden bis zu 25 Jahre alt! Also circa dreimal so alt wie ein Kaninchen oder Meerschweinchen. Vom Vergleich mit einem kleineren Nager, wie Mäusen oder Hamstern, fangen wir garnicht erst an. Daher: überlegt euch den Kauf gut! Ihr solltet bereit sein, euch über zwei Jahrzehnte um das Tierchen kümmern zu können und bereit sein, das Terrarium entsprechend der Art einzurichten.

Das Teuerste: die Erstanschaffung

Besonders wichtig ist, dass ihr eurer Spinne ausreichend Platz zugesteht, für eine perfekte Temperatur und Luftfeuchtigkeit sorgt und kein Problem damit, Lebendfutter in Form von Grillen oder Heimchen zu füttern. Besonders große Spinnen, wie die Theraphosa blondi, sind theoretisch auch in der Lage, eine Babymaus zu fressen. Das MUSS aber nicht sein. Keine Sorge!

Der Hauptteil der Haltungskosten, die im Zusammenhang mit einer Spinne anfallen, bezieht sich auf das Terrarium. Dieses sollte, beispielsweise bei den baumbewohnenden Arten, entsprechend hoch sein. Sie lieben das Klettern und sind für den Halter entsprechend öfter zu sehen als die höhlenbewohnenden Arten. Ein Terrarium kostet jedoch ab 50 EUR aufwärts. Mittelgroße Modelle bekommt ihr ab circa 90 EUR.

Zudem solltet ihr euch erkundigen, wie ihr für die passenden Temperaturen in diesem Konstrukt sorgen könnt. In vielen Fällen genügt hier eine Halogenlampe oder eine Wärmelampe, die einfach oben aufgelegt wird. Ein Wassernapf, Äste und eine Höhle ergänzen alles. Rechnet mit Gesamtanschaffungskosten (inklusive Spinne) mit mindestens 200,00 EUR.

Eine unkomplizierte Pflege

Wer einmal eine Vogelspinne hatte, weiß, dass es deutlich anspruchsvollere Tiere gibt. Die Spinnen können wirklich sehr lange ohne Futter auskommen. Das bedeutet natürlich nicht, dass ihr das ausnutzen solltet. Wird der Popo kleiner, hat die Spinne (sollte keine Häutung bevorstehen) Hunger und sollte entsprechend gefüttert werden.

Ein zweiwöchiger Urlaub (und eure entsprechende Abwesenheit) wird die Tiere aber im Normalfall auch nicht umbringen. Am besten kauft ihr euch aber eine Zeitschaltuhr, um das Licht entsprechend regulieren zu können. Wärme ist wichtig!

Tot? Nein, gehäutet!

Vor allem Spinnenanfänger erschrecken sich mit Hinblick auf die erste Häutung ihrer Tiere häufig. Die Spinne liegt regungslos auf dem Rücken. Kein Grund zur Panik! In der Regel klettert sie nun in den kommenden Stunden aus sich heraus und legt die alte Haut ab. Besonders farbenprächtige Arten sind nun noch schöner.

Ganz wichtig: lasst die Tiere während der Häutung in Ruhe! Die schaffen das alleine, oder garnicht. Eure Hilfe brauchen sie definitiv nicht. Nehmt aber sicherheitshalber alle Futtertiere aus dem Terri!

Fazit

Vogelspinnen sind faszinierende Tiere. Wer einmal eine hatte, weiß, wovon ich spreche. Dennoch solltet ihr euch der Verantwortung bewusst sein, ein „wildes Tier“ zu beherbergen und dieses entsprechend zu pflegen. Wer sich für eine Haltung entscheidet, wird mit vielen unvergesslichen Eindrücken belohnt.

Ach ja: die Mär von den giftigen Vogelspinnen ist natürlich Quatsch! Der Biss einer Vogelspinne ist zwar extrem schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der Stich einer Wespe… vorausgesetzt, ihr seid gesund und habt keine Allergie!

Liebst,

Conny