Kommentar: Von Sex, einem guten Image und blauen Flecken

von | Jun 7, 2016

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Guten Morgen, ihr Lieben!

Meine Herren, in den letzten Tagen scheinen die Meldungen über ihre Frauen schlagende Stars nicht abzureißen. Erst präsentiert Amber Heard ihr schwer verprügeltes Gesicht, für das angeblich Johnny Depp verantwortlich sein soll, heute entdecken wir ein Interview mit Vorzeigeschwiegersohn David Garrett, der laut seiner Ex, Ashley Youdan, nicht nur auf bizarre Sexpraktiken steht, sondern ihr angeblich auch die Rippe geprellt und sie zu gewaltsamen Sex gezwungen hat.

Auch auf den zweiten Blick fällt uns natürlich sofort auf, dass es uns nicht zusteht, uns hier als Richter aufzuspielen. Immerhin waren wir nicht dabei. Dennoch möchten wir uns nicht verkneifen, uns Gedanken zu dem Sachverhalt zu machen. Immerhin zerstören sich beim Lesen solcher Schlagzeilen kleine Weltbilder. Wir schauen den Menschen nur vor den Kopf, aber was ist dahinter?

Star-Geiger vs. Pornosternchen

Gerade beim Lesen der heutigen Schlagzeilen wird klar, wie sehr wir uns von bloßen Wörtern leiten lassen. Bei der Diskussion „Vorzeige-Garrett“ gegen „Pornohupfdohle“ scheint das Urteil schon klar. Hier will sich jemand wichtig machen, der sonst mit (sagen wir mal) „anderen Dingen“ beschäftigt ist. Aber was, wenn es nicht so ist? Hätte einer von uns es Bill Cosby, dem Vorzeigevater der Nation, zugetraut, mit Minderjährigen ins Bett zu steigen? Mittlerweile hat er jedoch diesen Punkt der Anklage laut Medienberichten zugegeben. Vielleicht ist auch an der Garrett-Geschichte mehr dran? Was sind eigentlich „bizarre Sexpraktiken“? Alles außerhalb der Missionarstellung?

Wir drehen uns im Kreis.

Fakt ist, dass, falls Ashley wirklich gelogen hat, es Davids Karriere kosten und er einem wirklich leid tun kann. Vielleicht sind seine Konzerte immer noch ausverkauft. Das Image aber bleibt. Andererseits wäre es, meiner Meinung nach, komplett falsch, sie von vornherein zu verurteilen. Ein solches Vorgehen würde nur andere betroffene Frauen mundtot machen. Als „Lügnerin“ hingestellt zu werden, ist immerhin genauso verletztend wie als jemand, der anderen beim Sex die Rippen prellt.

Also: glauben wir mal optimistisch an das Gute im Menschen und schauen, was rauskommt.

Liebst,

Conny