Kennt ihr das? Den Moment, in dem ihr euch fragt, ob ihr selbst einfach nur unlustig seid oder ob eine Situation wirklich unlustig ist?
Einen solchen Moment hatte ich gestern. Nachdem sich der geneigte Free ESC Zuschauer durch 15 Kandidaten, die zum großen Teil WIRKLICH gut waren, geschaut hatte, sollte die „große Überraschung“ folgen.
Anmoderiert wurde Udo Lindenberg. GEIL! Der Meister des Eierlikörs! Der Udonaut gab sich höchstpersönlich die Ehre. MEGA!
Was dann folgte, sorgte jedoch für den ein oder anderen Fremdschäm-Moment. Denn: „Udo“ war nicht Udo, sondern Helge Schneider. Genau der, der Deutschland schon im letzten Jahr vertreten und die Zuschauernation in ihrer Meinung gespalten hatte.
Helge Schneider als Udo Lindenberg – gute Parodie, fragwürdiger Auftritt
Keine Frage. Es gibt sicherlich wenige Menschen, die den Panikrocker so überzeugend parodieren können, wie Helge. Und dennoch fragte man sich gestern nach den ersten Sekunden, ob „der große Moment“ noch kommt. Oder anders: wann kommt der echte Udo auf die Bühne? Spätestens als der Refrain anklingt, steht jedoch fest: Udo wird nicht kommen. Stattdessen zieht Helge seine Show für etwa drei Minuten durch… und muss feststellen, dass es offensichtlich doch schwerer ist als gedacht, das Mikrofon so cool wie das Original zu schwingen.
Besonders peinlich wird es leider dann, als Steven Gätjen und Conchita Wurst Helge tatsächlich mit „Das war Udo Lindenberg!“ verabschieden. Freunde, Freunde,… DAS hätte man besser lösen können.
Rea Garvey gewinnt für Irland
Sieger des Abends war Rea Garvey. Er holte den Pott für Irland. Den Preis für das beeindruckendste politische Statement hat jedoch sicherlich der Beitrag der Türkei verdient („Alles Helal“). Sängerin Elif (mit „blauem Auge“) auf der Bühne schaffte es letztendlich aber „nur“ auf Platz 5.
Fazit: eine tolle Show, die sicherlich mit einem ernsthaften Beitrag für Deutschland noch ein wenig besser gewesen wäre. Auch wir haben tolle Künstler:innen. Höchste Zeit, dass sie beim nächsten Free ESC die Bühne entern dürfen.
Liebst,
Conny
Finaler Punktestand des zweiten „FREE EUROPEAN SONG CONTEST“
- Irland (Rea Garvey –„The One”) 116 Punkte
- Niederlande (Danny Vera –„Roller Coaster“) 94 Punkte
- Belgien (Milow –„ASAP”) 77Punkte
- Schottland (Amy Macdonald –„Statues“) 77 Punkte
- Deutschland (Udo Lindenberg –„Supergeiler Helge Schneider“)69 Punkte
- Türkei (Elif –„Alles Helal“) 68 Punkte
- Österreich (Mathea –„Tut mir nicht leid“) 67 Punkte
- Frankreich (Hugel –„V.I.P.“) 65 Punkte
- England (Mighty Oaks –„Mexico”)60 Punkte
- Spanien (Juan Daniél –„Corazón“) 52 Punkte
- Italien (Mandy Capristo –„13 Schritte“) 41 Punkte
- Schweiz (Seven –„Unser kleines Wunder“) 40 Punkte
- Polen (Fantasy –„Wild Boys”) 34 Punkte
- Slowenien (Ben Dolic –„Stuck In My Mind”) 27 Punkte
- Griechenland (Sotiria –„Herz“) 23 Punkte
- Kroatien (Jasmin Wagner–„Gold“) 18 Punkte