Der schwimmende Kuhstall – oder „Wenn Empathie auf Tauchstation geht…“

von | Jun 10, 2021

Der schwimmende Kuhstall – oder „Wenn Empathie auf Tauchstation geht…“

Der schwimmende Kuhstall – oder „Wenn Empathie auf Tauchstation geht…“ Foto: Deutsches Tierschutzbüro e.V.

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Vorweg: ich möchte mit niemandem diskutieren, ob ein Würstchen auf den Grill gehört oder nicht. Ich möchte niemanden zum „Grasfresser“ umpolen.

Jeder wie er mag. ABER: können wir uns bitte über den schwimmenden Kuhstall von Rotterdam unterhalten und darüber, dass die „Krone der Schöpfung“ langsam endgültig den Verstand verloren hat.?

In einem zweistöckigen Gebäude werden hier etwa 40 Kühe gehalten. Gemolken und entmistet wird per Roboter. Futter wird über Förderbänder verteilt. Die Sch**** nennt sich „Floating Farms“ und wird von den Verantwortlichen als „Zukunft der Landwirtschaft“ beschrieben. Zudem würden die Tiere eine gute Aussicht genießen.

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Tierschutzbüros ist hier anderer Meinung: „Eine Kuh hat ein ganz anderes Sehvermögen als wir Menschen und nimmt das Wasser eher als schwarzes Loch und damit als Bedrohung war.“

Und weiter: „Es macht für die Kuh keinen Unterschied, ob sie in einem Stall auf Land oder Wasser ausgebeutet wird“ so Peifer und ergänzt: „Auch bei dem Vorzeigeprojekt geht es dem Betreiber nur um den Profit. So werden die Kälber nach der Geburt den Müttern entrissen und wenn die Milchleistung der Kühe nachlässt, geht’s zum Schlachthof.“.

Immer mehr Kritik gegen die Betreiber und das Konzept

Die lokale Partei Partij voor de Dieren (PvdD) versuchte in der Vergangenheit, den Stall schließen zu lassen. Leider ohne Erfolg.

Mittlerweile ist sogar schon zum zweiten Mal eine Kuh ins Wasser gefallen und musste hier über mehrere Stunden warten, bis sie gerettet werden konnte. Wie die Kuh überhaupt fallen konnte? Ein „schlauer Mitarbeiter“ hatte eine Tür offengelassen. Schlimm, wenn man offensichtlich nicht nur komplett empathielos, sondern auch unkonzentriert arbeitet.

Das Deutsche Tierschutzbüro ist nun mit der Deutschen Botschaft in den Niederlanden in Kontakt getreten.

„Wir haben die Botschaft angeschrieben und gebeten, sich dafür einzusetzen, dass der Stall geschlossen wird“ so Peifer. Weiterhin rufen die Tierrechtler*innen zum Boykott der Milchprodukte vom schwimmenden Stall auf. Es soll nichts von der Marke „Floating Farm“ gekauft werden. Wir empfehlen ohnehin die pflanzliche Lebensweise, denn so kann allen Tieren auf Wasser und Land geholfen werden.“ so Peifer abschließend.

Weitere Bilder der „Floating Farm“ könnt ihr euch hier anschauen (nichts für schwache Nerven): https://www.tierschutzbuero.de/floating-farm/

Liebst,

Conny