Conny meets LaBrassBanda

von | Jul 8, 2015

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Hallo, ihr Lieben!

Die feschen Bayern von LaBrassBanda sind mittlerweile mehr als „nur“ eine kultige Band aus Bayern.

Egal, ob beim großen Hurricane, dem Southside oder im Kuhstall: auch wenn wir die Texte der Jungs aus dem Süden nicht immer verstehen, kennen wir wenige, die mit ihrer Musik einen so ansprechenden Mix aus Party, Feiern und tanzbarer Musik hinbekommen wie LaBrassBanda. Das Barfuss-Spielen gehört mittlerweile ebenso zur Band wie die „Lederhoasn“ und ein Publikum, das sowohl stagedive-geprüft als auch spring- und tanzfreudig ist. Wer die Jungs in der nächsten Zeit live sehen möchte, sollte die Gelegenheit in 2015 nutzen. 2016 ist nämlich eine Tourpause angesagt, bevor 2017 mit einem neuen Album durchgestartet wird.

Bevor die Jungs auf dem diesjährigen Juicy Beats auftreten, haben wir uns mit Schlagzeuger Manuel da Coll über ihr aktuelles Album „Kiah Royal“, bayerisches Publikum und Raggae-Kühe unterhalten.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Liebst und ein herzliches „Rattatatatatatatatata“ nach Bayern! Hoabe di Ähre!

PS.: Alle Infos zu LaBrassBanda findet ihr auf der Homepage!

Conny: „Wir durften euch unter anderem beim „Hurricane“ bewundern. Ihr habt euch mehrmals beim Publikum bedankt, dass ihr auf einem solchen Festival spielen durftet. Was war es denn für ein Gefühl, auf der großen „Hurricane“-Bühne zu stehen?“
Manuel: „Es war traumhaft schön. Das „Hurricane“ war das erste große Festival in diesem Jahr. Es ist einfach abgefahren, vor so einer riesigen Menge spielen zu dürfen. Wir waren wirklich dankbar. Wenn die Leute in Norddeutschland so auf unseren Sound abgehen, ist das ein großes Kompliment.“
Conny: „Seid ihr noch nervös?“
Manuel: „Nervosität ist immer dabei. Das Adrenalin steigt einfach an, wenn man auf einer Bühne steht. Aber das ist kein Lampenfieber, sondern eher eine positive Art des Nervösseins. Wir sind einfach nur heiß drauf, loszulegen. Zur Routine dürfen Auftritte nie werden. Die Gefahr besteht bei uns aber auch nicht.“

labrassbanda

Conny: „Wie unterscheidet sich denn das Publikum in den verschiedenen Städten, in denen ihr auftretet, zu euren „urbayerischen Publikum“?“
Manuel: „Eigentlich gibt es nicht so viele Unterschiede. Die Leute in den anderen Städten können vielleicht nicht ganz so gut mitsingen, wie in Bayern. Dort versteht man uns manchmal besser. Aber auch in Bayern ist das Mitsingen mitunter ein Problem. Bei den Auftritten singen wir die Songs teilweise schneller als auf der Platte. Die Sprache ist bei uns aber kein Hindernis, auch wenn wir zum Beispiel im Ausland auftreten. Daher könnte ich schwer Unterschiede in Bezug auf das Publikum ausmachen.“
Conny: „Was wollt ihr denn mit euren Songs vermitteln? In Bezug auf das Verständnis der Texte gibt es ja dann doch ab und an Probleme…“
Manuel: „Ja, und genau das ist das Lustige. Wir nutzen die Sprache eher als ein weiteres Instrument. Sie ist rhythmisiert. Das Bayerische eignet sich daher auch gut, um Liedtexte zu singen. Vielleicht funktioniert das mit dieser eher singbaren Sprache sogar besser als mit Hochdeutsch. Die Aussage der Texte ist vielleicht schon wichtig, aber das zeigt sich dann eher auf den Platten. Im Livemoment hört es sich nach „ratta-tatatatatatata“ an… im Prinzip ist der Gesang dann noch eine Trompete mehr (lacht).“
Conny: „Stimmt es, dass euer Erfolg zunächst im Rest von Europa und dann in Deutschland stattgefunden hat?“
Manuel: „Wir haben zu Beginn unter anderem auch in Frankreich Konzerte gespielt. Bevor uns in München jemand gebucht hatte, haben uns Leute in England gebucht. In Bayern hat das Ganze ein wenig länger gedauert. Das Optische erschien wohl zu klischeehaft, dass man in Bayern die Musik garnicht angehört hätte. Bei den Stichworten „Blasbesetzung“ und „bayerische Lederhosen“ waren die Leute dort eher ein wenig abgeschreckt. Inzwischen gibt es wieder Regionalitäten, die sehr beliebt sind. Damals empfand man Lederhosen auf der Bühne aber noch als ein wenig komisch. Vor allem, wenn etwas Frisches und Neues geboten wird. In England hat das niemanden gestört. Da gehst du in Lederhosen durch London und kein Mensch dreht sich nach dir um. Die Bayern haben später auf uns reagiert, aber dafür umso heftiger (lacht).“
Conny: „Wie kamt ihr denn auf die Idee, barfuß zu spielen?“
Manuel: „Das passierte aus praktischen Gründen. Wir waren am Anfang viel mit dem Kombi unterwegs. Wir sind unter anderem zu fünft im Auto mit der Tuba auf dem Dach nach Bosnien gefahren. Wir hatten nicht viel Zeug dabei, aber wir haben gemerkt, dass wir Platz im Auto sparen müssen. Wenn fünf Leute ihre Turnschuhe im Auto verstauen, wird es eng. Wir haben also beschlossen, bei langen Reisen die Schuhe weg zu lassen. Dann haben wir ein paar Touren ohne Schuhe gespielt. Es ist aber auch ein gutes Gefühl, auf der Bühne barfuß zu spielen.“
Conny: „Zieht ihr das auch so im Winter durch?“
Manuel: „Ja.“

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Conny: „Demnächst tretet ihr beim „Juicy Beats“ auf. Was macht euch denn mehr Spaß? Riesige Festivals wie Juciy Beats/ Hurricane oder muckelige Veranstaltungen?“
Manuel: „Ein Musiker ist immer froh, wenn er auf der Bühne steht. Vor weniger Leuten zu spielen, bedeutet, mit dem Publikum noch mehr in Kontakt treten zu können. Auf den großen Festivals hast du diese Massenbewegungen, die, wenn man ehrlich ist, auch häufig ein wenig Angst machen, wenn aufeinmal alle in eine Richtung laufen oder springen. Es macht aber beides sehr viel Spaß.“
Conny: „Was hat es denn mit der LaBrassBanda Army auf sich?“
Manuel: „Die LaBrassBanda Army ist quasi ein Extrem-Fanclub (lacht). Da sind Leute Mitglieder, die im Jahr zu circa 40 Konzerten von uns kommen. Die LaBrassBanda Army sind unsere nähesten Fans, die wir auch alle beim Namen kennen und wissen, was sie in ihrem Leben erleben. Wir tauschen uns aus. Die Leute ergreifen selbst die Initiative und erzählen anderen Leuten von der Band usw..“
Conny: „Lass uns über euer aktuelles Album „Kiah Royal“ reden…“
Manuel: „Die CD wurde an zwei Abenden mit durchgehenden Takes und ohne Schnitte aufgenommen. Das Ganze passierte ohne Tricks, die vielleicht im Studio angewendet werden würden. „Kiah Royal“ ist vielleicht das musikalischste Album vom LaBrassBanda. Wir wollten zeigen, dass wir noch andere Seiten haben. Es gibt nicht nur das „wilde Live-Ding“ und produzierte CDs, sondern auch diese Variante.“
Conny: „Ihr habt die CD in einem Kuhstall aufgenommen und habt euch vorher verschiedene Ställe angeschaut. Warum ein Kuhstall?“
Manuel: „Wir haben uns verschiedene Ställe angeschaut, weil wir vorher natürlich die Charaktere von den Kühen auschecken mussten (lacht). Man muss ja wissen, welche Kuh mit unserer Musik etwas anfangen kann. Für uns war klar, dass wir ein unplugged-Album machen wollten. Normalerweise werden unplugged-Alben vor Publikum gespielt. Sobald wir aber ein Publikum aus Menschen vor uns haben, reißen wir uns gegenseitig mit. Das wäre dann ein LaBrassBanda Live-Konzert zum Mittanzen geworden. Daher haben wir uns ein Publikum ausgesucht, bei dem man vorsichtiger in Bezug auf Lautstärke und Tempo arbeiten muss. Kühe darf man nicht aus der Ruhe bringen. Sonst wird es blöd im Kuhstall. Sie waren nicht angekettet und wir haben versucht, beruhigend auf sie einzuwirken. Wir haben herausgefunden, dass es wirklich auch Raggae-, Techno- und HipHop-Kühe gibt (lacht).“
Conny: „Was haltet ihr denn von Castingshows?“
Manuel: „Alles hat seinen Wert. Die Leute schauen sich die Sendungen ja auch gerne an. Für uns wäre eine Castingshow nichts gewesen. Wahrscheinlich überzeugen wir optisch weniger. Aber wenn im Zusammenhang mit einer Castingshow gute Musik heraus kommt, hat diese genauso ihre Relevanz wie alles andere.“

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Conny: „Stimmt es denn, dass Kinder unter 10 Jahren bei euren Konzerten freien Eintritt haben?“
Manuel: „Ja. Wir haben auf den Konzerten eine sehr familienfreundliche Atmosphäre. Das Schöne an den Konzerten ist, dass bei uns oftmals drei Generationen da sind. Alle Altersstufen sind vertreten. Die Kinder sind meistens vorne vor einer Absperrung, bekommen Ohrstöpsel und schauen sich das Ganze aus allernächster Nähe an. Dort entsteht dann auch kein Stress mit Rumschubsen oder ähnlichem. Sie stehen quasi im Graben, schauen hoch und kommen auch manchmal auf die Bühne und tanzen mit uns.“
Conny: „Was wünscht ihr euch denn für die zweite Jahreshälfte?“
Manuel: „Noch mehr schöne Konzerte und vielleicht auch mal EIN Open Air, bei dem die Sonne scheint!“