Conny meets „Bär“ Läsker und „XOND“

von | Sep 18, 2015

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Hallo, ihr Lieben!

Vegan ist mittlerweile viel mehr als nur ein Trend. Immer mehr Menschen verzichten mittlerweile auf tierische Produkte und stoßen in diesem Zusammenhang auf immer mehr Angebote, die das vegane Leben, auch unterwegs, einfacher machen. Andreas „Bär“ Läsker, Musikmanager und Veganer, hat Großes vor. Er gründet aktuell die erste vegane Fast-Food-Kette in Deutschland und trifft damit eine definitive Marktlücke. Das erste Restaurant der „XOND“-Kette wird in Stuttgart eröffnet, bevor der Siegeszug durch ganz Deutschland angetreten werden soll.

Was ihr bei „XOND“ zukünftig schnabulieren könnt, wie zufrieden der „Bär“ mit der aktuellen Crowdfunding-Kampagne ist, was „XOND“ überhaupt heißt und dass der Schwabe im Allgemeinen als „wirtschaftlich potentes Männchen“ gilt, lest ihr hier!

Wir bedanken uns bei „Bär“ für das freundliche Gespräch und wünschen euch guten Hunger in der heutigen Mittagspause!

Liebst,

Conny

Conny: „Erklären Sie uns doch mal kurz das Konzept von „XOND“ und wie kam es zu dem Namen?“
Bär: „Wir waren auf der Suche nach einer vernünftigen Marke mit einem Namen, der knackig und allgemein-gültig ist. Das Ganze musste aber nicht zwangsläufig den Zusatz „vegan“ im Namen haben. Der Schwabe in mir kam relativ schnell durch. Dieser erinnerte sich daran, dass „gesund“ auf schwäbisch „XOND“ heißt. Ich finde, so wie „XOND“ geschrieben ist, sieht es sehr sexy aus (lacht). Wir Schwaben haben den Vorteil, dass wir alles können, außer hochdeutsch. Zudem gilt der Schwabe als wirtschaftlich potentes Männchen. Deswegen kommt die Marke so gut an.“

Conny: „“XOND“ ist eine vegane Fast-Food-Kette. Könnte man sagen, dass „XOND“ also das gesunde McDonalds ist?“
Bär: „Das finde ich etwas weit hergeholt. Gerade in Bezug auf McDonalds reden wir nicht nur von Fast Food, sondern auch von Junk Food. Dazwischen liegt ein großer Unterschied. Nicht alles, was schnell ist, ist schlecht. Man kann durchaus Essen so zubereiten, dass es an unsere Zeit angepasst ist. Viele haben auch einfach nicht die Zeit, am Tag eben zweimal essen zu gehen. Genaugenommen war Brot das erste Fast Food. Mit McDonalds kann man „XOND“ aber nicht vergleichen. Wir möchten uns auch einfach mit nichts vergleichen. Immerhin sind wir die erste vegane Fast Food Kette.“

Conny: „An wen richtet sich „XOND“?“
Bär: „“XOND richtet sich an alle. Selbstverständlich sind auch Fleischesser bei uns willkommen! Es gibt so viele Ernährungsformen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist eben das Vegane. Ein Veganer würde niemals vegetarisch essen oder Fleisch zu sich nehmen. Andersherum funktioniert es aber. Ein Fleischesser kann sehr wohl vegan essen. Er tut sich damit nicht weh oder verrät seine Prinzipien.“

 

musikwirtschaft.de GmbH

musikwirtschaft.de GmbH

Conny: „Gerade läuft die Crowdfunding-Kampagne. Aktuell sind sie bei 35.000 EUR. Sie haben bis zum Ziel (80.000 EUR) noch 54 Tage Zeit. Wie schätzen Sie denn den Erfolg ein? Läuft’s gut?“
Bär: „Wir sind zufrieden. Ich habe schon mit verschiedenen Bands Erfahrungen mit Crowdfunding gemacht und ich kenne die Systematik. Meistens kommt der Hype zu Anfang, dann wird es etwas weniger und kurz vor Ende beteiligen sich wieder mehr Leute. Dann zieht das Ganze nochmal an. 80.000 ist für Crowdfunding auch keine astronomische Summe. Wir hatten nach einem Drittel der Zeit über ein Drittel des Betrages. Alles gut. Zudem hat das Crowdfunding dazu beigetragen, dass die Marke Verbreitung findet. Hier spielt auch Marketing eine große Rolle. Die Leute sollen auf uns aufmerksam werden. Dass wir mit 80.000 EUR kein Lokal eröffnen können, dürfte jedem klar sein.“

Conny: „Das erste „XOND“-Restaurant wird in Stuttgart eröffnet. Was kann ich dort essen? Ich habe gelesen, dass dort auch traditionelle Gerichte angeboten werden?!“
Bär: „Hier kommt es darauf an, was man unter „traditionell“ versteht. Natürlich haben wir auch Burger und Sandwiches. Es geht aber auch um bio und vegan. Das sind Parameter, die in solchen Lokalen eigentlich nicht zum Tragen kommen. Als „traditionell“ würde ich aber unseren schwäbischen, veganen Ofenschlupfer bezeichnen.“

Conny: „Wie viele Gerichte werden denn im „XOND“ angeboten?“
Bär: „Das steht noch nicht komplett fest, aber es wird sich auf circa 12 Gerichte belaufen.“

Conny: „Wie geht es nach Stuttgart weiter?“
Bär: „“XOND“ wird eine deutschlandweite Kette werden. Wir haben schon jetzt 35 Franchise-Anfragen. Die Nachfrage ist extrem. Viele Lieferanten haben auch schon Interesse an Kooperationen und Unterstützung. Das Feedback ist wunderbar. Das freut uns. Wenn irgendetwas überfällig ist, dann ist es eine solche Kette.“

Conny: „Es gibt viele Promis, die vegan leben. Gibt es schon Planungen in Bezug auf Werbegesichter? Thomas D. würde sich doch sicherlich anbieten?“
Bär: „Jetzt über Marketingstrategien zu reden, wenn wir im März 2016 starten möchten, wäre sicherlich ein wenig verfrüht. Wir werden saisonale Werbekampagnen fahren, aber der Rest hängt davon ab, wie viel Geld uns zur Verfügung steht. Wir sind momentan ein 10 Mann Team, ein klassisches Start-Up. Wir arbeiten eins nach dem anderen ab.“

Conny: „Viele Leute sagen, gerade vegane Fleischersatzprodukte seien teuer. Wie werden denn die Preise im „XOND“ gestaltet sein?“
Bär: „Wenn wir nochmal die Verbindung zum Junk Food ziehen, kann ich Ihnen sagen, dass es bei uns keinen Burger für 1,99 EUR geben wird. Das können wir aber auch nicht anbieten. Sie können kein gesundes Essen erwarten, bei dem Sie für einen 250 gr Burger mit allem Zipp und Zapp, inklusive Herstellung und Käse und Beilagen 1,99 EUR zahlen. Das funktioniert nicht. Das können Sie nur machen, wenn Sie Dreck verkaufen. Wir werden uns im normalen Rahmen bewegen. Ein großes Sandwich für den mittleren bzw. gehobenen Anspruch, bei dem Sie komplett pappsatt werden, kostet bei uns sicherlich um die 6 EUR. Vegane Ernährung ist aber nicht teuer. Nur dann, wenn jemand krampfhaft versucht, Fleisch nachzuahmen. Den Anspruch, etwas zu verkaufen, dass dann genauso schmeckt wie eine Frikadelle, haben wir nicht. Wir verkaufen eine ähnliche Form. Ein Burger hat nuneinmal die Form eines Burgers. Warum sollen wir achteckige Burger machen, nur damit sie sich vom Fleisch abheben? Natürliche Zutaten sind aber nicht teuer! Wir verwenden Rote Beete, Kartoffeln, Polenta usw. . Das alles ist erschwinglich.“

 

musikwirtschaft.de GmbH

musikwirtschaft.de GmbH

Conny: „Einige Fast- oder Junk-Food-Ketten bieten aktuell zumindest vegetarische Alternativen an. Ist das ein Schritt in die richtige Richtung oder nur Geldmacherei?“
Bär: „Naja, im Prinzip ist alles Geldmacherei. Generell finde ich aber alles gut, das versucht, zumindest ein paar Tiere mehr am Leben zu lassen. Die Massentierhaltung ist Wahnsinn und hat mehrere Effekte. Es geht hier nicht nur um den Tierschutz oder der Tierquälerei. Ich finde es erschreckend, was wir mit den Böden anrichten, auf denen das Futter für die Tierhaltung angebaut wird. Wir nutzen drei Millionen von Hektar in Brasilien und in Argentinien, nur um Tierfutter anzubauen. Das ist –im wahrsten Sinne des Wortes- ein Haufen Holz. Wir haben dort drüben eine Landschaft, die an ein Tropenhaus im Zoo erinnerte in Monokultur und Stille verwandelt. Von daher ist es gut, wenn auch große Ketten auf den Zug aufspringen. Andererseits ist es auch ein Alibi für viele Fleischesser, nach dem Motto: „Ich habe einen Veggie-Burger gegessen! Jetzt ist alles supi!“ Der Veggie-Burger besteht doch, wenn wir ehrlich sind, zum Großteil auch nur aus Mist, der bei frittiert, drei mal verbrannt und vier mal gefrostet wurde. Grundsätzlich ist das Ganze aber ein positives Signal.“

Conny: „Wo sehen Sie „XOND“ in fünf Jahren?“
Bär: „Realistisch betrachtet kann man sicherlich dann deutschlandweit mit 200 bis 300 Läden rechnen. Ich wünsche mir, dass ich die Aufgabe, die ich in diesem Projekt habe, konzentrierter als jetzt verfolgen kann. Im Start Up-Modus müssen wir an allen Fronten kämpfen. Gestern habe ich stundenlang mit Großgastronomen über Herstellung, Ausstattung und Inneneinrichtung unterhalten. In den nächsten paar Monaten kommt viel auf uns zu. Zudem möchte ich aufklären, Vorträge in Unis und Schulen halten und Kochkurse geben, um auch die Marke weiter nach vorne zu bringen.“