Mykenisch, minoisch,… Palastkultur halt!

von | Nov 20, 2011

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

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Ich verspreche, mich in diesem Post kürzer zu fassen, als im vorherigen. Aber die Blütezeit und den Untergang der Palastkultur durch ein „Oh, ah, bums, weg!“ zu beschreiben, ist -glaube ich- nicht sehr angebracht.

Prinzipiell kann gesagt werden, dass sich der Begriff der Klassik in drei verschiedene Epochen einteilen lässt…:

  • die minoische Geschichte
  • die mykenische Geschichte
  • die archaische Geschichte

 Natürlich verschwimmen auch hier immer wieder die Grenzen, was eine 100%ige Einteilung unmöglich macht.

Trotzdem kommen wir zu Anfang dieses Posts zu ein paar Daten und den dazugehörigen Epochen, die – wie ich finde- einfach nur lästig, aber gut zu wissen sind.

Steinzeit                                      ca. 3000 v. Chr.
Bronzezeit                                   ca. 2000 – 1000 v. Chr.
Eisenzeit                                     ca. 1100 – 1000 v. Chr.


Dunkle Jahrhunderte Archaik           800 – 500 v. Chr.
Dunkle Jahrhunderte Klassik           500 – 330 v. Chr. 


Die minoische Kultur (Ursprung: Kreta)


Das Zentrum der minoischen Kultr lag zweifelsohne auf der griechischen Insel Kreta, was sicherlich nicht zuletzt an deren starkem politischen Einfluss lag. Aufgrund der Tatsache, dass diese minoischen Paläste nicht befestigt waren, geht man heute davon aus, dass dies aufgrund fehlender kriegerischer Aktivitäten einfach nicht notwendig erschien.
Vielmehr waren sie administrative Zentren, beherbergten Archive sowie repräsentative Räume, dienten als Kultstätten, Industriekomplexe, Handelsräume, Schaltzentrale gesellschaftlicher Vorgänge und waren um einen zentralen Hof organisiert.


Die Linear- A- Schrift bildet augenscheinlich einen der Hauptbestandteile, wenn es darum ging, Aufzeichnungen zu machen und sich zu organisieren. Die Schrift ist (im Gegensatz nur Linear- B- Schrift) erst wenig erforscht.


Die Tontäfelchen, auf denen die Linear- Schriften überliefert wurden, sind lediglich erhalten, da sie bei Bränden in den Palästen gehärtet wurden. Normalerweise sind sie nicht für die dauerhafte Archivierung geeignet.


1450 v. Chr. werden die minoischen Paläste plötzlich aufgegeben. Eine Ausnahme stellt hier der Palast in Knossos dar. Parallel dazu tauchen vermehrt die Linear- B- Tafeln auf… was zu Vermutungen über den Grund für den Untergang der Palastkultur einläd.

  • kamen mykenische Griechen nach Kreta? (Lin.- B. hat seinen Ursprung im Griechischen)
  • Gab es einen Herrschaftswechsel? Einen politischen Umschwung?
  • Warum wurden landwirtschaftliche Prozesse auf Knossos umgelegt? 

Die genauen Gründe für die Aufgabe der Paläste sind noch nicht erforscht!

Fakt ist jedoch, dass die Paläste über relativ kleine Territorien verfügten. Sie waren maßgeblich auf andere Paläste in der Umgebung und den Handel angewiesen. Eine Störung in diesem System konnte zur Katastrophe führen.



Den großen kulturellen Einfluss der Insel erkennt man daran, dass Produkte aus Kreta gern nachgeahmt wurden und sich demzufolge einer großen Belibtheit erfreuten. 


Die mykenische Kultur (Ursprung: griechisches Festland)


Der Name der „mykenischen“ Palastzeit kommt von dem Hauptort und Ursprung der Kultur: Mykene. Hierbei handelt es sich auch um eine Palastkultur, jedoch auch mit einer großen Bedeutung im trojischen Sagenkreis.
Die Stadt Mykene wird laut griechischer Mythologie als der Hauptsitz des Agamemnon gesehen. Dem Mann, der die Griechen gegen Troja anführte. (s. auch „Ilias“ von Homer- dem Dichter, nicht dem Gelben! =) )


Dass es den Menschen dieser Kultur wirtschaftlich sehr gut ging, erkennen Historiker an den prunkvollen Grabbeigaben, die bezeichnend für diese Zeit sind. Es handelte sich hier um stark gefestigte Paläste mit einem „Megaron“ im Zentrum. Dieses diente der Selbstdarstellung des Fürsten. Die mykenischen Burgen dienten als komplexe Wirtschaftsräume für Produktion, Handel, Kultur usw. .
 
Ab dem Ende des 13. Jahrhunderts bricht jedoch auch das mykenische Palastsystem zusammen und die „dunklen Jahrhunderte“ beginnen. Da die Burgen auf dem Festland deutlich gefestigter waren, vermuten Forscher hier eine Bedrohung von Außen. Ob es jedoch hierbei um Rivalitäten zwischen Fürsten, eine Machtdemonstration oder einen militärischen Grund ging, ist unerforscht. 
Vielleicht trug auch die dorische Wanderung (von Norden kommende, dorisch sprachige Völker) und eine eventuelle gewaltsame Einnahme der Siedlungen und die Einfälle von Piraten dazu bei, dass diese Kultur nicht weiter ausgeführt wurde. 

Nach der Blütezeit um 1350 v. Chr. endet nun also auch langsam aber sicher das mykenische Palastsystem. Der Niedergang erfolgte nicht an allen Orten gleichzeitig! Es handelte sich vielmehr um einen schleichenden Prozess.


Wissenschaftler sind sich heute einig, dass beim Untergang des Palastsystems nicht von einer Monokausalität ausgegangen werden kann. Missernten, Raubzüge und ein Kollaps des gesamten Systems werden immer wieder als die letztendlichen Tropfen bezeichnet, die das Fass zum Überlaufen brachten.


Die dunklen Jahrhunderte


Was macht sie eigentlich aus, die „dunklen Jahrhnderte“?
Am besten können diese mit eineigen Stichworten zusammengefasst werden:

  1. Zusammenbruch des Handels
  2. Rückgang der Bevölkerung
  3. die Schriftlichkeit endet
  4. kleine Siedlungen entstehen
  5. Straßen verfallen
  6. Verarmung (auch in kultureller Hinsicht)

Der Beginn der dunklen Jahrhunderte variiert jedoch stark- je nach Region.
Der Fokus der Bürger liegt in dieser Zeit klar auf dem „oikis“. Der „oikos“ ist die grundlegende Wirtschaftseinheit hinter einer Familie. Er entspricht dem römischen „demos“ und beinhaltet den Hausstand mit Sklaven, Tieren usw. . Langsam aber sicher entwickeln sich zudem polisartige Strukturen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass es sich hierbei um keine monarischen Strukturen handelt. Vielmehr gibt es eine lokale Oberschicht (die „basileis“), die dem König untergeordnet sind. Hieraus entwickelt sich irgendwann die Aristokratie, die dann eventuell zu einer Tyrannis werden kann.


Der Nachklang der mykenischen Kultur- die postpalatiale Zeit (1200- 1050 v. Chr.)


Langsam ist das Licht am Ende des Tunnels wieder erkennbar! Neue Siedlungen entstehen, Festungen dienen als Schutz vor Angreifern, werden jedoch bei Weitem nicht mehr in der Art und Weise wie in der Vergangenheit genutzt.