Die Xletix-Challenge NRW 2017 im Steinbruch Osterholz bei Haan!

von | Sep 8, 2017

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

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Ein Hindernislauf mit Höhen und Tiefen

„Höhen und Tiefen“ sind wohl die optimalen Wörter, um unseren wilden Sonntagsausflug vergangenes Wochenende zu beschreiben. Zum einem ging es permanent mehrere Höhenmeter durch den Steinbruch auf und ab. Zum anderen waren unsere Köpfe und Körper nicht immer einer Meinung und so variierte die Stimmung je nach Kilometer und Hindernis von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Eins steht aber bei jedem unserer matschigen Abenteuer von Anfang an fest: Ankommen um jeden Preis und bloß nicht heulen!

Der Morgen startete, wie jeder Hindernislauftag mit ordentlich Schiss in der Buxe. Wir hatten uns ja auch großmäulig für die L-Distanz angemeldet: 18 (plus X) Kilometer, 30 (plus X) Hindernisse…plus X kann ja eigentlich alles heißen und macht die Nervosität dann irgendwie auch nicht besser! Nachdem wir endlich den etwas verstecken Presseparkplatz gefunden hatten, stampften wir in Richtung Anmeldung. Die war absolut nicht zu übersehen, denn hunderte Läufer drängten sich in einer endlos langen Schlange um das Anmeldezelt. Warum das Abholen des Starterstirnbands so lange dauert, war schnell geklärt: fehlende Haftungsausschlüsse, die von vielen Teilnehmern einfach vergessen –und dann eben vor Ort unterschrieben- wurden!

Gerade noch so geschafft, standen wir dann leicht gehetzt im Startbereich. Keine Minute zu spät, denn gleich sollte die allerletzte Startwelle der L-Distanz auf die Strecke gehen. Nach einem kleinen Warm-Up war’s dann auch soweit und eine Herde wildgewordener L-Distanz Stirnbandträger taten ihre ersten unbeholfenen Schritte über Schutt und Staub des Steinbruchs direkt ins erste Matschloch. Outfit ruiniert, Schlüpper nass, Sand zwischen den Zähnen… alles klar, wir sind wach, jetzt geht’s los: Attacke!

Es lief tatsächlich sehr gut an. Wir waren fit, die Sonne lachte auf uns herab und unsere Mitstreiter waren stets hilfsbereit und immer bester Laune. Dazu die schönste Kulisse, die wir beide bei einem Hindernislauf jemals erlebt haben, auch wenn die steinigen Auf-und Abstiege sehr unfallträchtig waren. Ein Hoch auf unsere starken Fußgelenke!

Die Hindernisse waren gut gestaltet, nur mit Hinblick auf die Sicherheit muss dringend etwas getan werden. Wir haben jetzt einige Hindernisläufe absolviert und bei keinem anderen beobachteten wir so viele Unfälle. Und nein, wir reden hier nicht von Schürfwunden, sondern von teilweise wirklich heftigen Stürzen. Wie kann es denn auch sein, dass ein 3 m hoher Balken ohne Fangnetz bleibt, wenn er theoretisch balancierend überquert werden soll? Ein Sturz aus dieser Höhe führt noch im besten Fall zu einem Knochenbruch.

Uns ist bewusst, dass die Xletix-Challenge nichts für Weicheier ist und alle Läufer nicht umsonst einen Haftungsausschluss unterschreiben mussten, aber dennoch sollte ein wenig Sicherheit in Form von Strohballen oder Wasserbecken unter diesen Hindernissen gewährleistet sein und wenn auch das nur der Psyche nützt. Denn das war dann einer dieser Momente, wo der gesunde Menschenverstand anklopft und fragt: Warum tust du dir das an?

Der Körper -oder besser gesagt die Armmuskulatur- reihte sich dann ab der Hälfte mit ein und maulte lautstark vor Erschöpfung. Memo an uns: Dringend mehr Krafttraining! So zog ein Kilometer nach dem anderen und zahlreiche weitere Hindernisse an uns vorbei. Wir kletterten, krochen, hangelten, rutschten, zogen, schoben, tauchten, fluchten und motivierten uns gegenseitig über den Schweinehund und den ständigen Kopf/Muskel-Konflikt hinaus. Denn am Ende wartet die magische Ziellinie, bei deren Überschreitung jeder Frust in Euphorie wechselt, aus Schmerz plötzlich Freude wird. Dieses unbeschreibliche Gefühl, das es nur zum Preis von einer Tortur über 18+ Kilometer und 30 + Hindernissen gibt. Und es ist genau das Gefühl, das dich immer wieder zur Anmeldung zu einem Hindernislauf bewegt, obwohl die letzten blauen Flecke noch gar nicht verheilt sind.

Voller Stolz und mit reichlich Dreck, der die eiskalte Dusche überstanden hatte, zogen wir mit unserem neuen Finisher-Shirt, einem wohlverdienten Bier und einem fetten Grinsen auf dem sonnenverbrannten Gesicht von dannen.

Vielen Dank für eine Xletix-Challenge der Superlative.

Blaugefleckte Grüße!
Conny und Vanessa

Übrigens! Wir machen uns schon bald wieder dreckig. Seid mit uns dabei, beim Muddy Angels Run in Köln!