„Berlin“ schlägt „Venedig“ – Berliner Luft im Roncalli Varieté Düsseldorf

von | Mai 8, 2017

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

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„Du musst dir die neue Show ansehen! Die ist besser als die vorherige!“ sagte mir eine Bekannte vor ein paar Tagen. Ging das überhaupt? Immerhin war ich schon von „Venedig“ vor ein paar Wochen restlos begeistert.

Es passierte jedoch genau das, womit ich nicht gerechnet hatte: ich fand „Berlin“ tatsächlich besser. Um Längen… und ich habe schon lange nicht mehr so gelacht…

Beeindruckende Akrobatik, eine nette „Tante“ und ganz viel Musik

Ich gebe es ja zu: ich liiiiebe Lindenberg! Umso schöner also, dass es genau sein „Sonderzug“ war, der das Publikum am Donnerstag Abend zum ersten Mal so richtig mitgehen ließ. Neben vielen Songs, die für unsere Hauptstadt stehen (und die wir alle kennen), gab es sogar den ein oder anderen „Pippi in den Augen“-Moment. Verantwortlich hierfür war zweifelsohne die Sandmalerin, die wichtige Stationen der Geschichte der wohl abwechslungsreichsten Stadt Deutschlands in den Sand malte. Egal, ob Krieg, Pärchen, die durch den Mauerbau getrennt wurden oder Wiedervereinigung. Hier wirkte nichts kitschig. Nicht einmal als „Wind of Change“ durch die Boxen dröhnte, hat es mich genervt (… und das will was heißen!).

Auch mit Hinblick auf die Moderation blieben keine Wünsche übrig. So führte Chantal, die „Tante“, berlinernd-sexy durchs Programm. Sie sah sowohl in Lack und Leder als auch im Glitzerkleid einfach nur so aus, als würde man gern den ganzen Abend mit ihr an der Bar einer Kneipe über Gott und die Welt quatschen.

„Wir haben vom Mauerfall damals zunächst überhaupt nichts mitbekommen.“ sagt sie. „Wir waren am Abend zuvor viel zu lange weg. Durften nicht raus und hatten Fernsehverbot. Am nächsten Tag kamen wir zur Schule und unser Lehrer fragte uns, was wir hier machen. „Schaut euch den Westen an und fahrt rüber!“ sagte er.“ So machen Erinnerungen doch Spaß!

apollo-variete_duesseldorf_berlin

Apollo Variete Duesseldorf – BERLIN

Die Artisten hielten das Niveau auf dem gewohnt hohen Roncalli-Level. Es wurde sich verbogen, gesprungen, jongliert. Zudem waren die Nummern so konzipiert, das keine Langeweile aufkommen konnte. Ausreichend Abwechslung, ein hoher Sympathiefaktor und ganz viel Berliner Charme. Hierher passten sogar die Tänzerinnen im Tanga, die durchweg sexy und niemals billig wirkten.

Das Ende der Show sprach für sich: eine (zur Abwechslung) sprachlose Chantal und Standing Ovations. Den Künstlern viel es, bei so viel Liebe, sichtlich schwer, die Bühne zu verlassen… das Publikum wäre sicher gern noch länger geblieben, hätte sich einen Berliner aus dem Foyer geholt und wäre in die zweite Runde gestartet.

Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, denn: ich habe mich verliebt. Vielleicht nicht in die Stadt, aber in die Show. Vielleicht fahr‘ ich aber trotzdem nochmal hin, denn: „Ich hab noch einen Koffer in Berlin.“.

Liebst,
Conny

Bildgalerie – Apollo Variete Düesseldorf – Berlin

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